Henry ließ die Stille des Waldes auf sich wirken.
Manchmal verriet die Stille einem viel mehr als Lärm.
Er würde bestimmt Hinweise auf Hexen finden, irgendwas.

Henry erschrak sich, als ihm plötzlich etwas oder jemand auf den Rücken sprang, sodass er aufkeuchte.
Dann ging alles ziemlich schnell und er wurde gegen einen Baum gedrückt.
Ein wenig perplex und erschrocken zugleich blickte er Nicky an, konnte sich vor Schreck erst nicht bewegen, doch dann fingen seine Gehirnzellen an zu arbeiten und er verstand, was hier vor sich ging. Diese Stärke und diese Angriffslust konnte nur von einem Vampir stammen.
Er lachte auf und löste sich dann aus Nickys Griff, da sie ihn Gott sei Dank nicht zu hart festhielt.
"Ein kleines Vampirmädchen also", sagte er. Er ging einige Schritte zurück.
"Heute solltest du dir jemand anderen suchen, oder ein Tier. Das wäre weniger riskant."

"Ein Mensch wie du wohl unschwer erkannt hast", antwortete Henry und schmunzelte.
Ziemlich frech die Kleine.
"Erstens", fing er an, "kannst du das Knurren schon mal schön lassen. Ich habe nämlich keine Angst vor dir."
Er musstüe grinsen, als er merkte, wie aufgebracht Nicky scheinbar war.
"Zweitens, ist es nicht schlau jemanden zu beißen, der über euch Bescheid weiß. Es wäre wirklich freundlich von dir mich jetzt in Ruhe zu lassen, ich habe zu tun."
Henry hatte einfach aufgehört sich zu fürchten. Nachdem auch noch sein Vater gestorben war, hatte er gemerkt, dass Vampire nicht so gefährlich waren wie sie immer taten.

"Das könntest du, stimmt", nickte Henry.
"Aber das wirst du nicht. Viel zu auffällig." Er lächelte. "Jemand würde irgendwann merken, dass ich weg bin. Und eigentlich willst du doch noch deinen Spaß haben, oder?" Nicky war ziemlich frech und das würde sie wahrscheinlich noch wütender machen, aber irgendwie fand Henry das amüsant. Eigentlich war er nicht so ein Mensch, er war freundlich und höflich. Aber das Vampirmädchen hatte er ja nicht anders gewollt, immerhin hatte sie sich auf ihr hohes Ross gesetzt.
"Und...was glaubst du dann was ich für ein Mensch bin?" Neugierig blickte er Nicky an.

Henry verschränkte die Arme vor der Brust, schmunzelte.
Er wusste, dass Eisenkraut gegen Manipulation schützte. Vampire interessierten ihn nicht, das stimmte. Er recherchierte auch nicht weiter über sie.
Doch als er mal von der Manipulation gehört hatte, wurde er gewarnt. Eisenkraut hatte er immer bei sich. Nicht viel, er wollte den Vampiren nicht wehtun. Sie konnten ja nützlich sein. Aber es genügte, um sich zu schützen.
"Dann probier es doch mal", sagte er.
"Ein außergewöhnlicher Mensch..." nachdenklich blickte er zum Himmel. "Definiere das."

Henry presste die Lippen zusammen, um nicht loszulachen.
"Du hast keine Ahnung, stimmts?"

"Nein sonst wüsstest du was für ein Mensch ich bin", grinste henry und genoß dieses Nervenspiel irgendwie.
"Henry. Henry van Sold", stellte er sich vor.
"Und du, du kleine Freche?"